Die Geistliche Begleitung


Was ist Geistliche Begleitung?

Unter der Geistlichen Begleitung versteht man die regelmäßigen persönlichen Gespräche zu zweit mit einem im Geistlichen Leben erfahrenen Gläubigen oder Priester. Dieser Geistlicher Begleiter hilft Dir bei Deinem geistlichen Weg, also sowohl bei Deiner Entwicklung im Glaubens- und Gebetsleben als auch bei der Formung Deiner Persönlichkeit. Wichtig ist, dass Du mit Deinem Geistlichen Begleiter offen reden und ihm vertrauen kannst und dass er Dich versteht und auf Deine Fragen eingeht. Falls Dein Geistlicher Begleiter Priester ist, empfiehlt es sich, regelmäßig bei ihm zu beichten. Andernfalls sind Deine Beichten natürlich unabhängig von der Geistlichen Begleitung, da Beichten immer nur bei einem Priester erfolgen können.

Die Geistliche Begleitung könnt ihr mit einer halben Stunde pro Woche beginnen und passt dann mit der Zeit den zeitlichen Rahmen und die Häufigkeit Deinen persönlichen Bedürfnissen an.


Sie ist ein Angebot, das Du freiwillig annehmen kannst

  • Du entscheidest Dich völlig freiwillig für die Geistlichen Begleitung.
  • Du bestimmst jederzeit selber, wann und wieviel Zeit Du dafür aufwenden möchtest.
  • Du legst den inhaltlichen Rahmen und den Umfang der Geistlichen Begleitung fest.
  • Du kannst die Geistlichen Begleitung jederzeit unterbrechen oder beenden.

Falls Du minderjährig (oder sogar unter 14 Jahre alt) bist, ist es dringend zu empfehlen, dass Deine Eltern Deinen Geistlichen Begleiter persönlich kennenlernen, ihm vertrauen und einverstanden sind, dass er Dich in Deinem Geistlichen Weg begleitet. Jegliche Treffen, Gespräche und Kontaktaufnahmen mit ihm (Telefon, WhatsApp, Email etc.) sollten immer nur mit ausdrücklicher Erlaubnis und mit Wissen Deiner Eltern und in einem angemessenen Rahmen stattfinden. Auch wäre es gut, wenn Deine Eltern mit Dir und Deinem Geistlichen Begleiter regelmäßig über die grundsätzlichen, allgemeinen Themen eurer Gespräche sprechen. Keinesfalls aber wird der Geistliche Begleiter Deinen Eltern oder irgend jemand anderem etwas von den konkreten Inhalte verraten, die Du ihm anvertraut hast. Du kannst Dich auf sein Schweigen verlassen! Falls Du Dir auf irgend eine Weise unsicher bist oder Dich unwohl fühlen solltest bei Deinem Geistlichen Begleiter, sprich sofort mit Deinen Eltern darüber, damit sie Dir direkt helfen können.


Ziele der Geistlichen Begleitung

  • Dein Gebetsleben
    • Die Struktur und Intensität
      Wichtig sind die Regelmäßigkeit mit einigermaßen festen Uhrzeiten. Auch ist es besser, etwas weniger, aber regelmäßig, statt viel und unregelmäßig oder gar nicht zu beten.
      Eine dauerhafte Steigerung sollte immer nur ohne mögliche Überforderung erfolgen.
      Natürlich kannst Du auch aus spontanem Bedürfnis oder zu besonderen Anlässen sehr viel mehr Zeit investieren. Wichtig ist nur, dass Du Dein regelmäßiges Programm immer auch wirklich ohne Überlastung und mit einem inneren Bedürfnis durchführen kannst.
    • Konkrete Zeiten, Gebete und geistliche Lesungen absprechen
      Gemeinsam mit Deinem Geistlichen Begleiter überlegst Du, welche Gebetszeiten für Dich sinnvoll sind, welche Gebete Du regelmäßig beten kannst, an welchen Gebetstreffen Du teilnimmst und welche geistliche Lesungen (Bibel, geistliche Bücher) Du Dir regelmäßig vornimmst. Das ist nicht verpflichtend, sondern es soll Dir helfen zu verstehen, was für Dich sinnvoll ist, damit Du Dich in Deinem Glaubens- und Gebetsleben gut entwickelst. Bei Schwierigkeiten kannst Du das beim nächsten Treffen mit Deinem Geistlichen Begleiter besprechen oder Du nimmst direkt mit ihm Kontakt.
  • Dein Glaubenswissen
    • Deine spontanen Fragen zum Glauben und Gebet klären
      Falls Dir bei Gottesdiensten, beim Beten oder beim Lesen von geistlichen Texten etwas unklar ist, notiere Dir die Fragen sofort, um sie mit mit Deinem Geistlichen Begleiter beim nächsten Treffen zu besprechen, oder Du nimmst direkt Kontakt mit ihm auf.
    • Dein Glaubenswissen systematisch erweitern
      Du besprichst mit Deinem Geistlichen Begleiter, welche Glaubensthemen Du in der nächsten Zeit vertiefen möchtest und ihr überlegen gemeinsam, welche Texte Du dafür in der nächsten Zeit lesen kannst. Deine Fragen, die zwischendurch auftauchen, notierst Du Dir sofort für das nächstes Treffen oder Du nimmst direkt Kontakt mit ihm auf.
  • Die Entwicklung Deiner Persönlichkeit
    • Die verschiedenen Tugenden entwickeln und die eigenen Schwächen bekämpfen.
    • Der richtige Umgang mit den Nächsten (Verwandte, Freunde, unangenehme Personen)
    • Die Nächstenliebe im eigenen Leben praktisch umsetzen.
    • Der Wert von Gebet und Opfer für andere Menschen (Lebende und Verstorbene).
    • Das eigene Glaubens-Zeugnis: Mitmenschen für die Freundschaft mit Jesus gewinnen.
    • Die Frage Deiner Berufung (Beruf in der Welt, Ehe, Kloster, Welt-Priester usw.)

Deine Geistlicher Weg

Folgende Punkte sind empfehlenswert, damit Du Dich auf Deinem Geistlichen Weg gut entwickeln kannst. Am besten suchst Du Dir einen guten Geistlichen Begleiter und besprichst mit ihm, wie Du das konkrete in Deinem Leben umsetzen kannst: