5. Tag – Mittwoch, 17. Juli 2024

Erotik

Gebete

Komm, Schöpfer Geist

Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein, besuch das Herz der Kinder dein,
erfüll uns all mit deiner Gnad’, die deine Macht erschaffen hat.

Der du der Tröster wirst genannt, vom höchsten Gott ein Gnadenpfand,
du Lebensbrunn, Licht, Lieb’ und Glut, der Seele Salbung, höchstes Gut.

0 Schatz, der siebenfältig ziert, o Finger Gottes, der uns führt,
Geschenk, vom Vater zugesagt, du, der die Zungen reden macht.

Zünd an in uns dein Gnadenlicht, gieß Lieb ins Herz, die ihm gebricht,
stärk unsres Leib’s Gebrechlichkeit mit deiner Kraft zu jeder Zeit.

Treib weit von uns des Feind’s Gewalt, in deinem Frieden uns erhalt,
daß wir, geführt von deinem Licht, in Sünd’ und Leid verfallen nicht.

Gib, daß durch dich den Vater wir und auch den Sohn erkennen hier,
und daß als Geist von beiden dich wir allzeit glauben festiglich.

Gott Vater Lob auf höchstem Thron und seinem auferstand’nen Sohn;
dem Tröster auch sei Lob geweiht jetzt und in alle Ewigkeit.
Amen.

Anrufung des Heiligen Geistes

Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen
und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe!

Sende aus deinen Geist, und alles wird neu geschaffen werden.
Und du wirst das Angesicht der Erde er­neuern.

O Gott, du hast die Herzen der Gläubigen durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes gelehrt;
gib, daß wir in diesem Geiste erkennen, was recht ist, und seines Trostes uns allezeit erfreuen:
Durch Christus, unsern Herrn.
Amen.

Ave maris stella

Meerstern, ich dich grüße, Mutter Gottes, süße,
allzeit Jungfrau, reine, Himmelspfort’ alleine!

Ave klang die Kunde aus des Engels Munde,
uns den Frieden spende, Evas Namen wende.

Lös das Band der Sünden, spende Licht den Blinden,
allem Bösen wehre, alles Gut begehre.

Dich als Mutter zeige, daß durch dich sich neige
unserm Fleh’n auf Erden, der dein Sohn wollt’ werden.

Jungfrau, auserkoren, mild und rein geboren,
uns von Schuld befreie, Keuschheit uns verleihe.

Gib ein reines Leben, mach den Weg uns eben,
daß in Himmelshöhen froh wir Jesus sehen.

Vater, ich dich ehre, Sohn, dein Lob ich mehre,
beider Geist ich preise, drei auf gleiche Weise.
Amen.

Gebet vor der Betrachtung in den ersten zwölf Tagen

O Maria, unbefleckte Braut des Heiligen Geistes,
Mutter Jesu und meine Mutter, meine Herrin und Königin!
Dir will ich mich ganz hingeben, durch dich ganz Jesus gehören.
Erflehe mir Licht und Kraft vom Heiligen Geist und reinige mich vom Geist der Welt.

Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen
und entzünde in uns das Feuer deiner göttlichen Liebe.

Betrachtungen

Die Welt will heute alles vom Geschlecht­ lichen aus deuten. Nichts ist ihr mehr hei­ lig, und selbst das Edelste wird in den Schmutz gezerrt. Unablässig sucht man durch Bild und Schrift und Wort die nied­ rigste Lust im Menschen anzustacheln.

Der Jünger Christi aber weiß, daß alle wahre Liebe von Gott kommt und darum heilig sein muß und rein. »Selig, die rei­ nen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen« (Mt 5, 8).

Es ist schwer für uns, die von Gott erhaltenen Gnadenschätze zu bewahren

Bei unserer Schwachheit und Gebrechlichkeit ist es sehr schwer für uns, die Gnaden und Gaben, die wir von Gott erhalten haben, zu bewahren.

1. Wir tragen nämlich diesen Schatz, der mehr wert ist als Himmel und Erde, in zerbrechlichen Gefäßen: in einem verweslichen Leib, in einer schwachen und unbeständigen Seele, die sich von jeder Kleinigkeit verwirren und entmutigen läßt.

2. Die bösen Geister sind schlaue Diebe und wollen uns unversehens überraschen, um uns zu bestehlen und auszuplündern. Tag und Nacht lauern sie auf eine günstige Gelegenheit; unaufhörlich umschwirren sie uns, um uns zu verschlingen und uns in einem Augenblick durch eine Sünde alles zu entreißen, was wir im Laufe von Jahren an Gnaden und Verdiensten erringen konnten. Sie sind so boshaft, so gerissen, so listig und so zahlreich, daß wir ein solches Unglück wirklich sehr fürchten müssen. Sind doch Seelen, die reicher an Gnaden und Tugenden, erfahrener und heiliger waren als wir, überrascht und kläglich bestohlen und ausgeraubt worden. Wieviel Zedern vom Libanon und Sterne vom Himmel hat man jämmerlich fallen sehen! In kurzer Zeit haben sie all ihre Größe und ihren Glanz verloren. Und woher diese überraschende Wendung? Nicht aus Mangel an Gnade, denn die fehlt niemandem, sondern aus Mangel an Demut. Sie glaubten, ihre Schätze allein bewahren zu können; sie vertrauten und bauten auf sich selbst; sie wähnten ihr Haus sicher genug und ihre Truhen stark genug, um den kostbaren Schatz der Gnade zu bewahren. Wegen dieses versteckten Eigendünkels — sie selbst glaubten sich nur auf die Gnade Gottes zu stützen — hat der allgerechte Herr sie sich selbst überlassen, und so wur­ den sie bestohlen. Wäre ihnen die wunder­ bare Andachtsübung bekannt gewesen, die ich im Folgenden kundtun werde, dann hätten sie ihren Schatz der mächtigen und getreuen Jungfrau anvertraut, die ihn für sie bewahrt hatte wie ihr eigenes Gut. Maria hätte dies als eine Pflicht der Gerechtigkeit erachtet.

Nur durch Maria können wir in der Gnade verharren

Bei der großen Verderbnis der Welt ist es schwer, in der Gnade zu verharren. Die Welt ist heutzutage so verdorben, daß fast unvermeidlich selbst fromme Herzen befleckt werden, wenn schon nicht von ihrem Schmutz, dann doch zumindest von ihrem Staub. Es ist beinahe ein Wunder, wenn jemand inmitten dieser heftigen Strömung standhält und nicht mitgerissen wird; wenn er in diesem stürmischen Meere nicht untergeht oder von räuberi­ schen Piraten ausgeplündert wird; wenn er in dieser verpesteten Luft nicht ange­ steckt wird. Und wer vermag dieses Wun­ der zu wirken? Nur Maria, die einzig getreue Jungfrau, an der die Schlange nie­ mals einen Anteil hatte; sie wirkt es für jene, die sich ihr ganz hingeben.

Jesu Forderung an uns:

»Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr be­ gangen. Wenn also dein rechtes Auge dir zum Ärgernis wird, so reiß es aus und wirf es von dir. Denh es ist besser für dich, eines deiner Glieder geht verloren, als daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn deine rechte Hand dir zum Ärgernis wird, so hau sie ab und wirf sie weg. Denn es ist besser für dich, eines dei­ ner Glieder geht verloren, als daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird« (Mt 5, 27-30).

Jesus Über das Leben nach der Aufer- stehung (zu deren Leugnern): »Ihr seid im Irrtum! Ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes. Denn bei der Auferste­ hung nehmen sie nicht mehr zur Ehe und werden nicht mehr zur Ehe genommen, sondern sie leben wie die Engel Gottes im Himmel« (Mt 22, 29-30).

Gebet: Allmächtiger, mildreicher Gott, sieh gnädig auf unsere Bitten und befreie unsere Herzen von den Versuchungen bö­ ser Gedanken, auf daß wir eine würdige Wohnung des Heiligen Geistes werden mö­ gen. Herr, durchglühe mit dem Feuer des Heiligen Geistes unsere Sinne und unser Herz, auf daß wir dir mit keuschem Leibe dienen und mit reinem Herzen gefallen.
Amen. (Gebete in verschiedenen Anliegen)

Nachfolge Christi – Buch 3 – Kapitel 4:
“Von ungeordneten Neigungen”

  1. Sobald irgendeine Begierde des menschlichen Herzens aus der Ordnung tritt, wird der Mensch uneins mit sich. Der Hochmütige und der Geizige haben nie Ruhe; wer aber die wahre Demut und die rechte Armut des Geistes besitzt, der hat unerschöpflichen Reichtum des Friedens in sich. Wer in sich noch nicht ganz abgestorben ist, der ist schnell versucht und schnell überwunden; jede Kleinigkeit und geringfügige Dinge überwinden ihn. Wer schwach im Geiste ist, noch un- ter dem Gebot des Fleisches steht, noch von dem Hange zu sinnlichen Dingen gemeistert wird, für den ist es ein schweres Stück Arbeit, sich von irdischen Begierden ganz und auf immer loszumachen. Deshalb macht er ein finsteres Gesicht, wenn er sich selber etwas Angenehmes versagen soll, und bricht leicht in Zorn aus, wenn ihm ein anderer widersteht.
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  2. Hat er aber Begehrtes erreicht, so straft ihn das schul­ dige Gewissen auf der Stelle. Denn er hat nun seine Leiden­ schaft befriedigt, aber diese Befriedigung kann ihm nicht im geringsten zum Frieden verhelfen, den er gesucht hat. Also nicht dadurch, daß du deinen Begierden nachgibst, sondern dadurch, daß du ihnen Widerstand leistest, findest du den wahren Frieden des Herzens. Kein Friede also in einem Herzen, das dem Gesetze des Fleisches dient oder äußer­ lichen Dingen ergeben ist, sondern nur in dem Menschen ist Friede, welcher dem Gesetze des Geistes dient und das heilige Feuer auf seinem Herde nicht ausgehen läßt.